Eine der wichtigsten
Anwendungen des Internet ist der Austausch von Nachrichten per E-Mail. In
immer stärkerem Maße nutzen Unternehmen wie Private diese bequeme,
schnelle, billige und leistungsfähige Form des Informationsaustauschs.
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Weil sich die wenigsten Anwender der Gefahren bewusst sind, die hier
lauern, haben wir einen kurzen Überblick über die Gefahrenpotentiale
des Mailsystems zusammengestellt:
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Falsche
Zustellung |
Es gibt viele Möglichkeiten, um eine Nachricht an den falschen
Empfänger zu senden. Wenn man Glück hat, existiert dieser falsche
Empfänger nicht und man erhält die Mail mit entsprechender
Fehlermeldung wieder zurück.
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Andernfalls - etwa weil man im Adressbuch
auf die falsche Zeile geklickt hat oder der Empfänger den Provider
gewechselt hat und dessen alte Mailadresse neu vergeben wurde oder der
Provider lediglich einen kleinen Fehler in seiner Konfiguration hat - wird die
Nachricht "erfolgreich" zugestellt, was gleich zwei Probleme
verursacht: Erstens liest jemand eine Nachricht, die ihn gar nichts angeht.
Und zweitens ist der Absender der Meinung, den (richtigen) Empfänger
informiert zu haben, obwohl dieser nie eine Nachricht erhält.
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Gefälschter
Absender |
Die Absenderadresse in einer Mail lässt sich leicht manipulieren.
Sie können sich nicht darauf verlassen, dass die Nachricht - zum Beispiel
eine Bestellung - tatsächlich vom angegeben Absender stammt.
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Es kann
jedoch auch die Mail wirklich vom Computer des Absenders geschickt worden
sein, allerdings von einem Virenprogramm stammen, das sich dort eingenistet
hat.
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Umgekehrt kann auch jeder halbwegs informierte Internetbenutzer Mails mit
Ihrem Absender verschicken und damit andere belästigen. Beispiele
für gefälschte Mails mit Absenderadressen von Prominenten gibt es in
großer Zahl.
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Ungeschützte
Übertragung |
Prinzipiell werden Mails im Klartext übertragen und können an jedem
Computer, der zwischen Ihrem Rechner und jenem des Empfängers liegt (und
das sind mehr, als Sie in Ihren schlimmsten Albträumen befürchten)
nicht nur mitgelesen, sondern auch verändert werden.
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Ungeschützte
Lagerung |
Mails werden auf Ihrem Weg vom Absender zum Empfänger meist auf mehreren
Rechnern zwischengespeichert und landen schließlich in der Mailbox beim
Provider, sofern der Empfänger nicht einen eigenen Mailserver mit
permanenter Internetanbindung betreibt.
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Auf jedem dieser Rechner können
zumindest alle Administratoren sämtliche Mails lesen, außerdem können diese Rechner sehr einfach so konfiguriert werden, dass sie
automatisch von jeder Nachricht eine Kopie anfertigen, die lokal gespeichert
bleibt.
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Wenigstens in Ihrer Firma können Sie sich darauf verlassen, dass
das EDV-Personal uneingeschränkt Einblick in Ihre Mails hat.
Selbstverständlich wird dort auch regelmäßig Ihr Mailkonto
gesichert, denn kein Unternehmen kann es sich leisten, bei einem
Computerausfall alle Mails zu verlieren.
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Ungeschützte
Passwortübertragung |
Wenn Sie Ihre Mails beim Provider abliefern oder von dort holen, müssen
sie sich mit Ihrem Benutzernamen und einem Passwort ausweisen, bevor Sie
Zugriff auf Ihre Nachrichten erhalten.
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Vielfach - zum Beispiel beim beliebten
Post Office Protocol (POP) - werden diese Authentisierungsdaten im Klartext
zum Provider übertragen, womit sich das Problem, das wir schon oben unter
"Ungeschützte Übertragung" bei Ihren Nachrichten
angeführt haben, auch für Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort
ergibt: Es kann jeder mitlesen.
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Wer einmal Ihre Benutzeridentifikation beim
Provider gesehen hat, kann sich bequem selbst dort anmelden und Ihr Mailkonto
in aller Ruhe durchstöbern. Er sieht dann nicht nur, was Sie mit wem per
E-Mail besprechen, sondern kann gleich auch in Ihrem Namen und mit Ihrer
Mailadresse Nachrichten an beliebige Empfänger absetzen.
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Computerviren |
Mails - insbesondere die dort möglichen Anhänge - sind ein beliebtes
und äußerst wirkungsvolles Medium zur Verbreitung von Viren.
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Unbefugte
Nutzung |
Wenn Sie Ihre Mails auf einem Personalcomputer bearbeiten und dieser nicht
gegen unbefugte Nutzung gesichert ist, kann jeder in Ihrer Abwesenheit Ihr
Mailsystem verwenden. Im Adressbuch findet er alle Geschäftspartner,
Freunde und sonstigen Verhältnisse und kann alle noch nicht
gelöschten Nachrichten lesen (und vorsichtshalber danach wieder als
"ungelesen" kennzeichnen). Darüber hinaus sind wir bereits bei
der dritten Möglichkeit angelangt, wie in Ihrem Name Nachrichten
verschickt werden können, ohne dass Sie das bemerken.
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Verlorene
Mails |
Fallweise braucht man aus den verschiedensten Gründen Zugriff auf
ältere Nachrichten. Es ist dann sehr lästig, wenn die durch
Rechnerabstürze oder Konfigurationsänderungen verschwunden sind.
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Polizei
und Geheimdienst |
Es gibt zumindest erstzunehmende Gerüchte, dass amerikanische, britische
und andersländische Behörden einen immensen Aufwand investieren, um
den Nachrichtenaustausch - zum Beispiel zur Terrorbekämpfung -
computergestützt zu überwachen und etwa sämtliche E-Mails nach
bestimmten Inhalten zu durchsuchen. Auch bei uns ist der Lauschangriff unter
bestimmten Voraussetzungen gesetzlich vorgesehen.
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Prüfen
Sie die Sicherheit Ihrer Mails! |
Bevor Sie also das
nächste Mal Ihr Mailprogramm starten, sollten Sie vielleicht darüber
nachdenken, ob man sich um diese Problematik nicht etwas mehr kümmern
sollte. Einige Tipps finden Sie auf den folgenden Seiten. |