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Die Softwareentwicklung der Dialog Data
beschäftigt sich weniger mit der Abwicklung von Programmieraufträgen,
sondern konzentriert sich überwiegend auf die permanente
Weiterentwicklung der vorhandenen Standardsysteme. Die Fertigstellung
neuer Software bildet daher nicht den Abschluss eines Projektes, sondern
den Beginn eines jahrelangen Wartungsprozesses, in dem die
ursprüngliche Entwicklungsarbeit ständig ergänzt und verbessert wird.
Eine Abgrenzung zwischen Entwicklungsprojekten und Wartungsprojekten ist
aus diesem Grund gar nicht oder nur durch Kunstgriffe möglich. Die
laufende Verbesserung der verfügbaren Software stellt vielmehr eine der
Hauptaufgaben der Softwareentwicklung dar.
Die Praxis zeigt, dass innerhalb eines Jahres etwa 70 % aller
vorhandenen Sourcedateien verändert werden, wobei der überwiegende
Anteil auf Softwareverbesserungen entfällt, während der Aufwand für
die Fehlerbeseitigung wegen des exzessiven Testaufwands minimal ist. Es
werden pro Jahr bis zu 500 einzelne Verbesserungen an der Software
vorgenommen, was bei der Gestaltung der Entwicklungsprozesse und des
Projektmanagements entsprechend berücksichtigt werden muss.
Ausgangspunkt aller Wartungsmaßnahmen sind die aus den
Ereignisprotokollen hervorgehenden Anforderungen, Änderungswünsche und
Fehlermeldungen, die sowohl von Kunden wie auch von Mitarbeitern der
Dialog Data stammen können. Die Meldungen werden klassifiziert, nach
Anwendungssystemen geordnet gesammelt und entsprechend ihrer Art und
Priorität im Rahmen von Wartungsprojekten bearbeitet.
Nach der Art der Wartungsmaßnahme werden drei verschiedene Formen
von Softwarewartung unterschieden, die sich im Entwicklungsprozess
voneinander unterscheiden.
Minimalkorrekturen |
Eine vereinfachte Vorgangsweise ist für
Korrekturen vorgesehen, die mit keiner Veränderung der Codierung
verbunden sind: Bereinigung von Tippfehlern in Meldungstexten oder
Kommentaren, Einfügen von Leerzeilen oder zusätzlichen
Kommentaren in den Quelltext, Berichtigung von
Listenüberschriften in Auswertungen oder Anpassung von
Eintragungen in Parameterdateien. Derartige Korrekturmaßnahmen
sind in der Regel innerhalb weniger Minuten ausgeführt, wobei es
sich kaum lohnt, dafür ein eigenes Entwicklungsprojekt
einzurichten.
Derartige Änderungen werden zusammen mit der nächsten
freigegebenen Version der Software an die Anwender ausgeliefert
und entsprechend in das laufende Änderungsprojekt der
betreffenden Software einbezogen. |
Fehlerbehebung |
Als Programmfehler wird jeder Fehler
einschließlich der zuvor erwähnten Minimalkorrekturen
betrachtet, der nach der Freigabe der Software entdeckt wird. Die
während des Entwicklungsprozesses festgestellten Mängel werden
als Entwicklungsfehler gesondert aufgezeichnet. Die Abgrenzung
zwischen Mängeln und Fehlern bei dieser Betrachtungsweise erfolgt
nach dem Zustand im Entwicklungsprozess und erlaubt eine Analyse
der Wirksamkeit von Prüfmaßnahmen während des
Entwicklungsprozesses.
Ist ein Programmfehler zu beheben, weicht das Programm von den
Spezifikationen ab und muss entsprechend geändert werden. In
diesem Fall bleibt das Design unverändert, es ist lediglich der
Entwicklungsprozess neu durchzuführen. Ähnlich sind jene
Softwareanpassungen einzustufen, bei denen Redundanzen im Code
beseitigt oder Verbesserungen durch interne Umstrukturierung (zum
Beispiel bessere Performance) erreicht werden.
In allen derartigen Fällen ist zu prüfen, wieso die
Abweichung von der Spezifikation nicht schon bei der ersten
Entwicklung entdeckt wurde. |
Verbesserungsmaßnahmen
und Designkorrekturen |
Alle anderen Formen von Wartungsmaßnahmen -
Erweiterung oder Veränderung der Funktionalität - sind mit
Änderungen der Spezifikation und des Designs verbunden und werden
als normale Entwicklungsaufträge (beginnend mit der
Auftragsprüfung) abgewickelt. |
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Das Unternehmen |
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