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Grundsätzlich stellt die Entwicklung von
Software aus der Sicht des Gesamtunternehmens einen gewöhnlichen
Beschaffungsvorgang dar, wobei die firmeninternen
Entwicklungsabteilungen wie andere Sublieferanten behandelt werden.
Die eigentliche Softwareentwicklung kennt zwei Arten von
Produkten, nämlich Programme und Module, die von zwei eigenständigen
Abteilungen - der Modulentwicklung und der Programmentwicklung - betreut
werden. Diese Produkte werden entsprechend den Spezifikationen
hergestellt. Es ist nicht Aufgabe der Softwareentwicklung, sich um das
Zusammenwirken der Programme untereinander oder mit anderen Systemen zu
kümmern.
Diese Aufgabe wird von der Anwendungssystementwicklung und von der
Systemintegration erledigt, die durch entsprechende Anforderungen und
Spezifikationen dafür sorgen, dass alle erforderlichen Abhängigkeiten
berücksichtigt werden. Diese beiden Aufgabenbereiche sind weniger mit
der Softwareentwicklung selbst befasst, sondern behandeln alle Aspekte
des Konfigurationsmanagements, wobei sich die Systementwicklung
auf die Konfiguration entsprechender Applikationssysteme konzentriert,
während die Systemintegration das für einen konkreten Anwender
bestimmte System zusammenstellt.
Mit dieser Organisation wird erreicht, dass die Anforderungen an die
einzelnen Mitarbeiter von Systemintegration über
Anwendungssystementwicklung und Anwendungsprogrammentwicklung bis zur
Modulentwicklung hinsichtlich des informatischen Wissens und der
algorithmischen Kenntnisse stetig zunehmen, während das fachliche Know
How, aber auch organisatorische und ergonomische Aspekte in derselben
Richtung an Bedeutung verlieren: Am einen Ende arbeiten die
Anwendungsexperten, die programmiertechnisch nicht besonders gefordert
sind, aber die jeweilige Anwendungsdomäne (etwa einen Hotelbetrieb oder
eine kommunale Verwaltungsbehörde) vollständig kennen müssen,
während am anderen Ende die Informatiker und Computerexperten tätig
sind, die dafür sorgen, dass die von ihnen entwickelten Produkte die
geforderten Leistungen perfekt erbringen.
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