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Nach ISO 9000-3 soll das
Konfigurationsmanagement einen Mechanismus zur Identifizierung, Lenkung
und Rückverfolgung der Version jedes Softwareelements zur Verfügung
stellen. Diese Aufgabe ist jedoch durch den zuvor beschriebenen
Softwareentwicklungsprozess vollständig gelöst und kontrolliert,
weshalb diese Aufgabe für die Softwareentwicklung der Dialog Data kein
speziell zu lösendes Problem darstellt.
Sehr wohl wird jedoch ein Mechanismus benötigt, der die Lenkung und
Überwachung verschiedener Kombinationen von Produkten (nicht
beschränkt auf Software) ermöglicht, was auf mehreren Ebenen mit
entsprechend unterschiedlicher Aufgabenstellung benötigt wird.
Versionskontrolle
für Softwareprodukte |
Wie bereits beim Produktmanagement erklärt wurde,
trägt jeder eigenständige Bestandteil der Software (Modul)
innerhalb sämtlicher von der Dialog Data entwickelten Systeme
eine eindeutige Produktnummer. Ähnlich ist jede Datei
(Datenbanktabelle) mit einer eigenen Identifikationsnummer
gekennzeichnet.
Da die Produktidentifikation zusammen mit der Versionsnummer
und dem Datum der letzten Änderung in jedem Modul als
Textvariable gespeichert ist, kann sie auch in kompilierten
Programmen mit entsprechenden Tools abgefragt werden. Zu einem
Programm, das sich aus 200 Modulen zusammensetzt, sind somit
Informationen über die verwendete Version zu sämtlichen 200
Bestandteilen verfügbar.
Alle Versionsänderungen werden in der QS-Software
protokolliert und alle Versionen vom Versionsmanagement gesondert
gespeichert. |
Konfigurationsmanagement
für Anwendungssoftware |
Ein anderswo häufiges Problem des
Konfigurationsmanagements ist bei der Dialog Data grundsätzlich
ausgeschlossen, nämlich die gleichzeitige Existenz mehrere
Versionen oder Varianten eines Programms oder Moduls mit der
Gefahr, einem Anwender die falsche Version zu liefern. Falls von
einer Funktion mehrere unterschiedliche Formen benötigt werden
(was sehr häufig vorkommt), wird dies ohne jede Ausnahme in der
Form gelöst, dass die Funktion immer alle benötigten
Verarbeitungsformen gleichzeitig beherrscht und die Auswahl der
jeweils anzuwendenden Variante durch entsprechende Eintragungen in
Konfigurationsdateien oder ähnliche Steuerungsinformationen
erfolgt. Damit ist nicht nur ausgeschlossen, dass einem Anwender
eine falsche Programmversion geliefert wird (weil es von jedem
Programm nur eine aktuelle Version gibt), der Anwender hat
darüber hinaus die Möglichkeit, bei Änderung der
Voraussetzungen jederzeit ohne Programmadaptierung oder Anpassung
des Konfigurationsmanagements auf eine andere
Verarbeitungsvariante umzusteigen. Analog werden bei der
Installation von Standardsystemen auch jene Module installiert,
die der Anwender gegenwärtig nicht verwendet, aber bei Bedarf
jederzeit aktivieren kann.
Trotzdem sind auf anderer Ebene etliche unterschiedliche
Versionskonflikte möglich:
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Einmal ist zu beachten, dass die Programme
für die jeweiligen Zielsysteme gesondert kompiliert werden
müssen und daher die Gefahr besteht, dass zum Beispiel einem
Anwender eines Motorolaprozessors die für einen
Intelprozessor kompilierten Programme geliefert werden.
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Zweitens können Probleme dadurch entstehen,
dass Schnittstellen zwischen Programmen geändert werden und
nur ein Teil der Programme beim Anwender installiert wird. In
solchen Fällen kann es etwa vorkommen, dass ein Programm eine
Datei in einem neuen Format schreibt, während ein anderes
Programm diese Datei noch im alten Format liest.
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Ein weiteres Problem ergibt sich dadurch, dass
viele Systemfunktionen je nach dem eingesetzten Betriebssystem
unterschiedlich zu nutzen sind, beispielsweise sind die
Spoolerprogramme für die Druckerausgabe unter UNIX System V
völlig anders gestaltet als unter BSD UNIX (Linux).
Diese Probleme werden dadurch ausgeschlossen, dass die
Softwarekonfiguration vollautomatisch abläuft, wobei sowohl das
benötigte Zielsystem geprüft wie auch jeweils ein vollständiger
Satz aller Programme erzeugt wird und immer alle beim Anwender
installierten Programme und nicht etwa nur einzelne
Anwendungssysteme in der jeweils neuesten freigegebenen Version
ausgeliefert werden.
Es ist nicht möglich, einen Programmdatenträger für einen
Anwender zu erstellen, der die Programme nur teilweise oder aber
Programme für ein anderes Zielsystem enthält. Diese
Konfigurationsprozeduren werden bei der erstmaligen Installation
für jeden Anwender gesondert eingerichtet und bei allfälligen
Softwareerweiterungen (etwa nachträgliche Installation von
zusätzlicher Anwendungssoftware) adaptiert. |
Konfigurationsmanagement
für Anwendersysteme |
Anwendersysteme bestehen aus einer Vielzahl
unterschiedlicher Komponenten (Zentraleinheit, Workstations,
Netzwerk, Betriebssystemparameter, Anwendungssoftware), die
untereinander zusammenwirken müssen, wobei auch nach dem
Austausch einzelner Bestandteile das Gesamtsystem voll
funktionsfähig bleiben muss. Ein typisches Beispiel für diese
Problematik stellt der Austausch einer DLL-Datei unter Windows
dar, der zu einem weitgehenden Ausfall von Anwendungen führen
kann, welche nur mit der alten Version einer solchen
Bibliotheksdatei kompatibel sind.
Die Prüfung dieser Problematik obliegt eigentlich der
Systemintegration, allerdings hat die Dialog Data mit dem Problem
zu kämpfen, dass eine vollständige Kontrolle der Systeme nach
der Übergabe an den Anwender nicht mehr möglich ist und die
Anwender selbst Änderungen am System vornehmen, die bei der
Dialog Data nicht registriert sind.
Dazu kommt, dass bei Software für Personalcomputer einerseits
Fehler wesentlich häufiger sind als in anderen Bereichen und dass
andererseits keinerlei Möglichkeit besteht, diese Fehler zu
beseitigen. Die Software für Personalcomputer wird daher als
Handelsware auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden weitergegeben
und im Rahmen des Kundendienstes auch installiert, liegt jedoch
außerhalb aller Maßnahmen der Qualitätssicherung.
Das Konfigurationsmanagement für Anwendersysteme zeichnet
sämtliche beim Anwender installierte Produkte und deren
Versionen, alle in Konfigurationsdateien vorgenommenen
Eintragungen (etwa Benutzer oder Netzadressen) sowie alle
Änderungen an Bestandteilen des Systems auf, sofern diese
Maßnahmen durch die Dialog Data vorgenommen werden.
Alle derartigen Maßnahmen werden mit dem Produktmanagement der
QS-Software aufgezeichnet und sind im Computer permanent
verfügbar.
Aus diesen Aufzeichnungen ist jederzeit ersichtlich, welche
Produktversionen installiert bei welchen Anwendern sind und wann
welche Änderungen vorgenommen wurden. Da diese Aufzeichnungen in
integrierter Form geführt werden, sind hieraus auch alle
Störfälle und Änderungswünsche ersichtlich. |
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