Softwarestandards: Benutzerorientierte Funktionen
Das Masken Management System MMS
Optimale Bildschirmfunktionen sind für den Anwender von besonderer
Bedeutung, da ein Großteil der Arbeiten mit dem EDV-System die Eingabe
und Abfrage von Daten über das Terminal betrifft. Hier bietet die
Software mit dem MMS der Dialog Data eine Fülle von Hilfseinrichtungen,
um die Arbeit mit dem System einfach und bedienungsfreundlich zu
gestalten.
- Variable Masken
- Benutzerkonfigurierbare Eingabefelder
- Kontextsensitive Bedienerführung
- Einheitliches Multiplattformsystem
- Onlinedokumentation
- Erfassungsprotokolle
Maskenfunktionen
Die Maskenfunktionen von MMS bieten alle Vorteile einer
Maskenverarbeitung, vermeiden aber die bei Maskenanwendungen vielfach
auftretenden Probleme und Behinderungen. Die Terminalroutinen beherrschen
alle gängigen Emulationen, sind jedoch so organisiert, dass auch
"dumme" oder veraltete Bildschirme mit dem System verwendet
werden können. Neben den Cursortasten werden nur TAB und HOME (die frei
definiert werden können, falls sie auf einem Gerät nicht vorhanden sind)
zur Steuerung der Funktionen benötigt. Es müssen also keine
Funktionstasten vorhanden sein und die Erfassungskraft braucht nur zwei
Tasten - neben den Cursortasten und Return (Eingabetaste) - zu kennen.
Das Masken Management System hat die Aufgabe, die Bedienungsperson bei der
Datenerfassung möglichst weitgehend zu unterstützen und ihre
Konzentration nicht von wesentlichen Aufgaben abzulenken. Daher versuchen
die Maskenfunktionen, die Eingabe von Daten ökonomisch abzuwickeln und
überflüssige oder doppelte Eingaben durch den Anwender weitgehend
auszuschließen. Neben einer integrierten Bedienerhilfe wird diese
Zielsetzung mit einer möglichst formatfreien und
fehlertoleranten
Eingabeverarbeitung erreicht.
Die Aufbereitungsfunktionen für Eingabewerte akzeptieren alle denkbaren
Formen und Formate, eliminieren automatisch unsinnige Zeichen, versuchen
Abkürzungen zu erkennen und durch den Volltext zu ersetzen und fügen
fehlende Bestandteile in die Eingabe ein (siehe etwa
"Datumseingabe"). Auf diese Weise wird der Eingabeaufwand auf
ein Minimum reduziert und die Leistungsfähigkeit sowohl der Software wie
auch des Bedieners beträchtlich erhöht.
E
ditier- und
Feldfunktionen
Die Dateneingabe verfügt unter allen Oberflächen über zahlreiche Hilfen
zu Editierung und Aufbereitung der einzelnen Datenfelder.
Um den
Erfassungsaufwand zu minimieren, schlägt das System bei
jeder Bildschirmeingabe einen Wert - meist den im laufenden Feld zuletzt
verwendeten - vor, der ohne jede Eingabe übernommen werden kann, wenn er
brauchbar ist. Natürlich ist er nicht immer brauchbar, aber das System
bemüht sich wenigstens, einen vernünftigen Vorschlag anzubieten,
während ein Eingabefeld ohne Vorschlag mit Sicherheit nie brauchbar sein
wird.
Der Cursor kann jederzeit an den Anfang oder das Ende des laufenden
Datenfeldes gestellt werden. Zeichen können überschrieben, eingefügt
und gelöscht werden, ohne dass der gesamte Feldinhalt neu eingegeben
werden muss.
Innerhalb einer Eingabemaske kann man beliebig zwischen den einzelnen
Eingabefeldern springen. Bei Betätigung der Return-Taste ohne Eingabe
bleibt der Inhalt der laufenden Feldes unverändert und das System
wechselt zum nächsten Feld. Eine irrtümliche Verwendung der Eingabetaste
hat also keine Folgen und kann auch mit einem einzigen Tastendruck -
Rücksprung zum vorigen Feld - wieder aufgehoben werden.
Fehlertoleranz zeigt die Maskensoftware auch dann, wenn man relativ spät
(nämlich nach Betätigung der Eingabetaste) bemerkt, dass man in
irgendeinem Feld einen falschen Wert eingetragen hat, etwa wenn man nach
Änderung einer Anschrift erkennt, dass der laufende Kundenstammsatz nicht
jener ist, der geändert werden soll. Die Routinen merken sich den Inhalt
der Maske zu Beginn der Maskeneingabe. Deshalb kann man, solange man die
laufende Maske nicht verlassen hat, zu jedem Feld dieser Maske (einzeln
oder für alle) den zu Beginn der Maskeneingabe vorliegenden Inhalt wieder
zurückrufen und irrtümliche Eingabe auf diese Weise nachträglich noch
stornieren (
UNDO-Funktion).
Spezielle Mechanismen erlauben die
Übernahme einer Eingabe vom
selben Feld der vorangegangenen Maskeneingabe ("dasselbe wie beim
letzten Mal"), was viel Tipparbeit spart, wenn beispielsweise bei
zwanzig Artikelstammsätzen der Preis von 12850 auf 13495 geändert werden
soll. In diesem Fall gibt man einmal "13495" und neunzehn Mal
die Taste "wiederholen" ein, spart also drei Viertel der
Schreibarbeit.
Ist dieses Artikelstammfeld irgendwo mitten in der Maske platziert, so hat
man einige Mühe, erst einmal dorthin zu gelangen, bevor die benötigte
Eingabe vorgenommen werden kann. Um diesen Aufwand zu vermeiden, kann
temporär und zu jeder Maske unterschiedlich ein
Startfeld definiert
werden. In diesem Fall beginnt die Eingabe in einer Maske mit dem so
bezeichneten Feld, ohne dass man sich erst dorthin vorarbeiten muss.
Eingabeprüfung
Mit Hilfe einer speziellen Technik haben die Anwendungsprogramme Zugriff
auf jede einzelne Eingabe innerhalb der Maske. Das bedeutet für die
Praxis, dass in den Dialog Data Systemen nicht, wie es oft bei
Maskensoftware üblich ist, Fehler erst nach dem Verlassen der
Eingabemaske gefunden werden. Vielmehr wird die Eingabe in jedem einzelnen
Feld sofort geprüft und im Falle eines Fehlers gar nicht erst akzeptiert.
Werden Fehler erkannt, die das System nicht selbst berichtigen kann, wird
eine entsprechende Meldung ausgegeben und die fehlerhafte Eingabe zu
Korrektur angezeigt. Es muss also nicht der gesamte Feldinhalt neu
eingetippt, sondern lediglich der bereits vorhandene berichtigt werden.
Variable Masken
Sehr zur Bedienungsfreundlichkeit trägt der Umstand bei, dass die
Eingabefelder einer Maske vom Programm nach Bedarf aktiviert oder
unterdrückt werden können. Damit kann die Eingabe in einem bestimmten
Feld die Verwendung anderer Felder innerhalb derselben Maske steuern, was
vorwiegend dazu dient, überflüssige Leereingaben zu vermeiden und die
Erfassungsarbeit zu optimieren.
Enthält etwa die Maske zur Erfassung einer Buchungszeile die Felder
"Betrag", "MWSt-Code", "MWSt-Konto", "MWSt-Periode",
"MWSt-Betrag" und "Text", so wird bei Eingabe von
"0" im Feld "MWSt-Code" (MWSt-frei) automatisch die
Eingabe der nächsten drei Felder suspendiert und beim Buchungstext
fortgesetzt, womit eine dreifache unnötige Betätigung der Eingabetaste
vermieden wird. Da die Software permanent Zugriff auf alle Felder der
Maske hat, wird ein ungültiger MWSt-Code zurückgewiesen, während bei
einer gültigen Eingabe alle MWSt-Felder sofort mit den entsprechenden
Werten (MWSt-Konto, Periode und Betrag) angezeigt werden.
Was dem Programm erlaubt ist, darf auch der Bediener: Es ist ausgesprochen
lästig, bei der Bestellerfassung immer wieder ein Feld "Rabatt"
oder "Kurs" überspringen zu müssen, wenn Rabatte nie vorkommen
und das Unternehmen nur im Inland einkauft. Daher können nicht benötigte
Felder in einer Maske vorübergehend oder auf Dauer unterdrückt werden,
um unnötige Leereingaben zu vermeiden.
In Bereichen mit sehr unterschiedlichen Anforderungen an Art und Umfang
der zu erfassenden Daten, wie etwa in der Adressenverwaltung, können die
Felder einer Maske mit Hilfe einer Parameterdatei frei definiert und an
anwendungsspezifische Bedürfnisse angepasst werden.
Eine wichtige Vereinfachung der Erfassungsarbeit ist dadurch gegeben, dass
eine Eingabemaske jederzeit verlassen werden kann, wenn die noch nicht
bearbeiteten Eingabefelder, die alle vom System mit Vorschlagswerten
gefüllt wurden, bereits den gewünschten Inhalt zeigen. Hat man im obigen
Beispiel nach Eingabe des MWSt-Codes die richtigen MWSt-Werte erhalten und
soll der Buchungstext von der vorigen Buchungszeile übernommen werden, so
kann man die Maske verlassen, ohne für die restlichen vier Felder eine
Eingabe vorzunehmen. Da alle Anwendungsprogramme von dieser Möglichkeit
exzessiv Gebrauch machen (es gibt praktisch keine Eingabe, für welche das
Programm nicht einen Wert vorschlägt), wird der Erfassungsaufwand
wesentlich reduziert.
Listenabfrage
Zu jeder Eingabe einer Identifikationsnummer können die verfügbaren
Datensätze abgefragt werden, wobei etliche verschiedene Abfrageformen
(nach Nummern, Matchcode etc.) verwendet werden, die Anzeige der
möglichen Werte aber ebenfalls standardisiert ist:
Um zu vermeiden, dass zu einem Zeitpunkt immer nur ein Datensatz
ersichtlich ist, werden in einem zehn Zeilen hohen Fenster je nach Art der
Daten zehn oder zwanzig Datensätze gleichzeitig angezeigt, aus denen
entweder einer gewählt oder aber die nächste Gruppe (die folgenden zehn
bzw. zwanzig Datensätze) abgerufen werden kann.
In dieser standardisierten Form erfolgt die Suche nach einem Kundennamen
ebenso wie die Auswahl der auszugleichenden Offenen Posten in der
Buchhaltung.
Nach Beendigung der Abfrage bzw. Auswahl eines der angezeigten Werte wird
das Abfragefenster automatisch geschlossen und die Erfassungsmaske
wiederhergestellt.
Integrierte Bedienerhilfe
Die integrierte Bedienerhilfe liefert dem Anwender zu jedem einzelnen
Eingabefeld detaillierte Informationen über Datenformen und mögliche
Werte sowie deren Bedeutung. Diese Informationen werden variabel in einen
freien Bereich des Schirms ausgegeben und nach der Abfrage wieder
entfernt, ohne dass das laufende Erfassungsbild auf dem Schirm zerstört
wird und ohne dass der Bediener dies durch eine gesonderte Eingabe erst
anfordern muss.
Die Bedienerhilfe ist wahlweise inaktiv (keine Anzeige) oder gibt
automatisch zu jedem Feld eine Erklärung aus. Bei inaktiver Bedienerhilfe
kann diese Erklärung bei Bedarf zu einzelnen Feldern jederzeit abgerufen
werden.
Auch hier ist der Bedienungsaufwand minimal: Die Bedienerhilfe wird mit
einer einzige Tastenfunktion entweder für ein Feld oder permanent
aktiviert und erfordert keine weiteren Manipulationen. Die Hilfetexte
überschreiben niemals den Eingabebereich und werden mit der Eingabe für
das betreffende Feld automatisch gelöscht.
Hardcopyfunktion
Jede Maske kann über einen beliebigen Drucker ausgedruckt oder in eine
Datei eingetragen werden. Man kann auch sämtliche Eingabefelder der Maske
mit Unterstreichungs-Zeichen ("_") füllen und das Bild danach
ausdrucken, womit sich auf einfache Weise zu jedem beliebigen
Eingabeprogramm die passenden Erfassungsbelege herstellen lassen.
Das Maskenkonfigurationssystem
Um eine entsprechende Flexibilität der Software zu erreichen, werden in
vielen Anwendungen Verarbeitungen angeboten, die dem Anwender die
Verwaltung weitgehend beliebig aufgebauter Datensätze erlauben. Solche
Dateien werden meist zur Bewältigung von Informations- oder
Dokumentationsaufgaben geführt und müssen natürlich den Bedürfnissen
des Anwenders gerecht werden.
Zur Erfassung derartiger beliebig gestalteter Datensätze wird das
Maskenkonfigurationssystem verwendet, mit dessen Hilfe der Aufbau der
benötigten Eingabemasken vom Anwender selbst festgelegt werden kann. Die
Position und der Inhalt der Eingabefelder können zusammen mit den
zugehörigen Feldbeschreibungen ebenso frei festgelegt werden wie die
Reihenfolge der einzelnen Datenfelder bei der Eingabe.
Benutzerabhängige Masken
Zur Steuerung der Zugriffsmöglichkeiten können benutzerabhängig von den
Erfassungsprogrammen unterschiedliche Eingabemasken verwendet werden, in
denen je nach Berechtigung nur ein Teil der verfügbaren Informationen auf
dem Bildschirm dargestellt wird oder in denen verschiedene Datenfelder nur
anzeigt werden, aber nicht verändert werden dürfen.
Derartige Masken können aus den vorhandenen Systemmasken mit dem
Maskenkonfigurationssystem jederzeit erzeugt und bestimmten
Systembenutzern zugeordnet werden.
Multiplattform-Konzept
Die neue Generation der Dialog Data Terminalsoftware unterstützt
Terminaloperationen für verschiedene Systeme über standardisierte
Schnittstellen. Die Programme können ohne Modifikation unter UNIX mit
zeichenorientierten Bildschirmen (dort allerdings nur ohne Maus und
Farben) oder unter dem X Window System, aber auch unter MS-DOS, MS Windows
95/98 und Windows NT eingesetzt werden.
Unabhängig von der verwendeten Plattform zeigen die Programme ein
einheitliches Verhalten. Unter graphischen Benutzeroberflächen sind Maus
und Farben zwar zusätzlich vorhanden, werden für einen ordnungsgemäßen
Betrieb jedoch nicht benötigt, sondern stellen nur zusätzliche
Einrichtungen zur Unterstützung des Benutzers dar. Alle
Programmfunktionen können auch direkt über die Tastatur aufgerufen
werden, was die Produktivität bei der Erfassung von Massendaten drastisch
erhöht, weil hier Mausaktionen nur den Arbeitsfluss behindern
(Handbewegungen von der Tastatur zur Maus und wieder zurück) und damit
den Erfassungsaufwand vervielfachen.
Online-Dokumentation
Die gesamte Anwendungsdokumentation wird mit einem Textsystem erstellt,
das es erlaubt, dieselbe Quelldatei für den Druck der Handbücher und als
Basis für eine Online-Dokumentation zu verwenden. In jedem Dialogprogramm
steht damit die gesamte Systemdokumentation mit Stichwortverzeichnis,
Querverweisen und einem eigenen Menü-System zur Auswahl der einzelnen
Kapitel für die direkte Abfrage über den Bildschirm zur Verfügung. Alle
in der Dokumentation vorhandenen Informationen können damit ohne
Unterbrechung der laufenden Arbeit direkt eingesehen werden.
Erfassungsprotokolle
Die Maskenroutinen erlauben eine
Protokollierung sämtlicher
Datenerfassungsvorgänge: Jede einzelne Eingabe wird auf Wunsch in
eine Protokolldatei mit Datum, Uhrzeit, Benutzer, Programm, Masken- und
Feldnummer sowie altem und neuem Feldinhalt eingetragen.
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