Rechnungswesen / Basisdatenverwaltung
Steuerungsdaten
Je nach dem Anwendungszweck der Stammdaten kann man verschiedene
Gruppen unterscheiden:
Datenbereiche
Ein Teil der Stammdaten umfasst jene Informationen, welche die
Funktionsweise
der Software steuern, zum Beispiel die Angabe der
Standardformularlänge für den Druck von Listen oder die Codes für
Format und Trennzeichen bei Datumsangaben.
Hier enthält ein Stammdatensatz nicht das Abbild irgendeines Objektes aus
dem Unternehmen (so wie etwa ein Artikelstammsatz), diese Informationen
erfüllen vielmehr lediglich Anforderungen des Anwendungssystems und
könnten bei anderer Programmgestaltung ganz anders aussehen (es gibt
genug Software, bei der man sich das Format des Datums nicht aussuchen
kann). Solche Daten, die weniger der Information dienen, sondern eher der
Programmierung des Systems dienen und damit die Anpassung an individuelle
Wünsche erlauben, werden
Parameter genannt.
Anwendungsparameter
Eine ähnliche Funktion hat eine zweite Gruppe von Stammdaten, nämlich
Anwendungsparameter.
Diese Daten haben für das System keine Bedeutung und können vom Anwender
frei definiert werden. Hier sind ebenfalls zwei Formen zu unterscheiden,
nämlich einerseits jene Felder, bei denen das Feld eine bestimmte
Bedeutung hat, aber der Inhalt beliebig definiert werden kann, während
bei der zweiten Art auch das Feld selbst keine Bedeutung hat.
Ein Beispiel für die erste Art ist das Feld "Anrede". Dieses
Feld hat für das System eine Bedeutung und wird immer dann verwendet,
wenn eine Adresse gedruckt wird. Der Inhalt dieses Feldes ist allerdings
für das Programm unwesentlich: ob die erste Anrede "Herr" oder
"Firma" lautet und ob es fünf oder 56 verschiedene Anreden
gibt, hat für die Verarbeitung keine Bedeutung - es wird immer jene
verwendet, die der aktuellen Adresse zugeordnet ist.
Benutzerdefinierte Datenfelder
Die zweite Art von Anwendungsparametern umfasst jene Felder, die vom
System für Standardanwendungen nicht verwendet werden und bei denen auch
die Bedeutung des Feldes vom Anwender festgelegt werden kann. Solche
Felder tragen entweder allgemeine Feldbezeichnungen
("Merkmal-1", "Merkmal2" usw.) oder es kann die
Bezeichnung des Feldes mit einem Konfigurationsprogramm festgelegt werden.
Solche Felder dienen zu Informationszwecken und können beliebig als
Selektions- und Sortierkriterien verwendet werden. Der Anwender legt
selbst die Bedeutung des Feldes und die einzelnen hier möglichen Werte
fest. Für "Merkmal-1" kann in einer Anwendung das
Vertriebsgebiet und in einer anderen die Haarfarbe oder die Schuhgröße
eingetragen werden.
Derartige Steuerungsdaten werden für
- den Druck von Etiketten,
- die Gestaltung des Adressenstammdaten,
- die Festlegung von Datenfeldern und Inhalten in Adressenbewegungen
oder
- die Steuerung verschiedener Verarbeitungen und Auswertungen
verwendet.
Mit Hilfe dieser Parameter können die einzelnen Verarbeitungen nicht nur
optimal an die individuellen Bedürfnisse des Anwenders angepasst werden,
es lassen sich auch jederzeit Anpassungen an geänderte Verhältnisse
vornehmen, ohne dass dazu alle Programme geändert werden müssen.