Softwarestandards: Die Softwareentwicklungsstrategie
Prototyping
Das Prototyping ist nicht nur bei der inkrementellen Entwicklungsstrategie
zur Erstellung ablauffähiger Modelle ein wirkungsvolles Hilfsmittel,
sondern unterstützt auch die Anwender bei der Festlegung ihrer
Anforderungen. Wenn man am Terminal die Funktionen eines Programms selbst
erproben kann, fallen nicht berücksichtigte Anforderungen eher auf als
bei einer theoretischen Beschreibung.
Prototypen werden aber auch intern in der Softwareentwicklung verwendet,
um die Praxistauglichkeit von Entwürfen zu testen, Performanceanalysen
durchzuführen oder Alternativen zu bewerten. Viele Programme sind auf
diese Weise nach ihrem ersten Start im Papierkorb gelandet.
Auch für Tests sind Prototypen ein wichtiges Hilfsmittel, wenn
einzelne Module geprüft werden müssen, aber das Gesamtsystem noch nicht
fertiggestellt ist. Ähnlich können sie für Versuche mit neuen Konzepten
und Betriebssystemfunktionen oder zum Sammeln von Erfahrungen genützt
werden.
Die Prototypen sind in vielen Fällen kein verlorener Aufwand: Wenn
sich das Programm als tauglich erweist, müssen nur noch die fehlenden
Funktionen ergänzt werden, um aus einem Modell eine für den praktischen
Einsatz taugliche Anwendung zu machen.