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Softwarestandards: Die Softwareentwicklungsstrategie
Das Schichtenmodell der Anwendungssysteme

Die unterste Ebene des Schichtenmodells für Anwendungssysteme bilden Funktionen, die als Schnittstelle zum Betriebssystem dienen und völlig unabhängig von irgendwelchen Datenmodellen arbeiten. Hier werden Dateizugriffe oder Terminaloperationen und ähnliche systemnahe Funktionen abgewickelt. Diese Softwareschicht ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für die Systemunabhängigkeit der Anwendungsprogramme und erlaubt eine einfache Anpassung an unterschiedliche Hardwarearchitekturen und Betriebssysteme.
Eine weitere Ebene des Schichtenmodels wird von verschiedenen Teilaufgaben gebildet, die unabhängig von der konkreten Anwendung in kommerziellen Systemen häufig benötigt werden. In diese Klasse fallen etwa die Eingabe und Ausgabe numerischer Werte oder die Aufbereitung von Datumseingaben, aber auch die Sortierung von Tabellen im Hauptspeicher.
Eine eigene Stufe innerhalb der Systemarchitektur bilden die Operationen mit Anwendungsdateien. Hier ist die modulare Struktur von besonderer Bedeutung, weil die Funktionen für das jeweilige Datenmodell speziell optimiert werden können. Jeder Zugriff auf eine bestimmte physische Datei ist im gesamten Softwaresystem nur einmal programmiert und kann jederzeit an geänderte Voraussetzungen angepasst werden. Die Anwendungssysteme verwenden abstrahierte Datenstrukturen und kümmern sich nicht darum, in welcher Form diese Daten physisch tatsächlich im System gespeichert werden.
Der modulare Aufbau erlaubt auch eine flexible Datenmodellierung. Gleichartige Datenstrukturen werden von denselben Modulen bearbeitet, auch wenn sie unterschiedlichen Anwendungen angehören. Damit reduziert sich nicht nur der Aufwand für die Softwareentwicklung, das System wird auch leichter bedienbar, weil verwandte Funktionen in allen Systembereichen einheitlich behandelt werden.
Die nächste Ebene der Architektur bilden Funktionen zur anwendungsorientierten Lösung verschiedener Aufgaben, etwa die Abwicklung von Bestandsveränderungen im Lager oder die Berechnung von Umsatzsteuerdaten. Detailfunktionen werden zu umfangreicheren Operationen zusammengefasst, die komplexe Aufgaben über eine standardisierte Schnittstelle abwickeln. Eine solche Funktion ist etwa der Modul zur Verarbeitung einer Buchungszeile, der über eine entsprechend definierte Schnittstelle einen Buchungssatz erhält und alle damit zusammenhängenden Aufgaben abwickelt: Schreiben der Journaldatei, Nachführen der Salden, Erstellen einer Kostenrechnungsbuchung und bei Bedarf Erledigung aller dieser Aufgaben auch für das Gegenkonto.
Sämtliche Buchungsvorgänge - nicht nur in der Finanzbuchhaltung, sondern auch in allen anderen Systembereichen, etwa bei der Verbuchung von Fakturen in der Warenwirtschaft - werden über diese Schnittstelle abgewickelt. Die Softwareentwicklung muss sich mit Details der Verbuchung nicht befassen, was die Fehlerquote bei Neuentwicklungen drastisch senkt, umgekehrt können die hinter der Schnittstelle ablaufenden Vorgänge jederzeit modifiziert, erweitert oder gänzlich neu gestaltet werden, ohne dass die einzelnen Anwendungen dazu verändert werden müssten.

Die gesamte Anwendungssoftware stellt also ein hierarchisch gegliedertes System von spezialisierten Teilaufgaben mit klar definierten Schnittstellen dar. Die Anwendungsprogramme selbst bestehen nur noch aus einer sinnvollen Aneinanderreihung von Funktionsaufrufen und führen unmittelbar keinerlei Verarbeitungen aus. Anwendern mit eigener Softwareentwicklung stehen alle Bibliotheken auch für die eigene Programmentwicklung zur Verfügung, mit deren Hilfe individuelle Programme mit minimalem Aufwand erstellt werden können.

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