Die KV-Abrechnung beschäftigt sich mit Verarbeitungen, die auf
kollektivvertraglichen Ansprüchen beruhen. Die diesbezüglichen
Funktionen erledigen eine Reihe von Aufgaben:
|
Kollektivvertragsparameter |
Die Parameter für die KV-Abrechnung umfassen Angaben
zu den KV-Bezügen, zu Urlaubsansprüchen, zur Entgeltfortzahlung
und zu Jubiläumszahlungen. Jede Gruppe von derartigen Informationen
gilt für eine Beschäftigungsgruppe, wobei bis zu 250 Gruppen
möglich sind.
Im Personalstamm des Dienstnehmers ist neben Eintrittsdatum und
KV-Gruppe die für die KV-Abrechnung gültige Vordienstzeit
eingetragen.
Aus diesen Informationen kann das System für jede Periode die
Dienstzeit einschließlich der Vordienstzeiten und die sich daraus
ergebende Einstufung innerhalb der KV-Gruppe sowie den Termin für
die nächste Vorrückung ermitteln. |
|
Anwendungen |
Informationslisten zeigen die aktuelle Einstufung
jedes Dienstnehmers, den Termin des nächsten Biennalsprungs sowie
die Überzahlung betragsmäßig und in Prozenten. Daneben werden
Statistiken über die Zahl der Dienstnehmer in jeder
Beschäftigungsgruppe mit ähnlichen Informationen erstellt.
Das Abrechnungssystem kann die KV-Informationen dazu nutzen,
automatisch die Bezüge aus den KV-Tabellen zu ermitteln und
Vorrückungen vorzunehmen.
Analog wird zu Beginn des Urlaubsjahres der offene Urlaub um den
Urlaubsanspruch erhöht. Auch hier sind verschiedene Auswertungen
verfügt, wobei auch der Dienstnehmer über das Abrechnungsblatt
Informationen zum aktuellen Bestand, zu Bestandsveränderungen
(Urlaubsverbrauch) und zu Termin und Ausmaß des nächsten Anspruchs
erhält.
Bei automatischen Erhöhungen der Ist-Bezüge prüft das System,
ob nach der Erhöhung der neue KV-Bezug unterschritten wird und
passt gegebenenfalls den Ist-Bezug entsprechend an.
Die Entgeltfortzahlung wird im Rahmen der Anspruchsverwaltung
bearbeitet und dort beschrieben. |
|
Bezugsschema |
Ein Bezugsschema entspricht den Gehaltstafeln der
Kollektivverträge und setzt sich aus Tabellen zusammen, deren
Eintragungen jeweils zwei Werte enthalten: Der eine Wert gibt die
Dienstzeit an, ab welcher der zweite Wert (ein Betrag) zu verwenden
ist. Der Personalstamm gibt an, welche dieser Tabellen für den
betreffenden Dienstnehmer zu verwenden ist (Einstufung), während
das System bei der Abrechnung dessen Dienstzeit und daraus die
zugehörige Eintragung in der Bezugstabelle ermittelt. Die
Dienstzeit ergibt sich aus der Differenz zwischen Eintrittsdatum und
aktueller Abrechnungsperiode, wobei zusätzlich im Personalstamm die
anzurechnenden Vordienstzeiten eingetragen werden können.
Die Tabellen zum Bezugsschema werden in folgender Form angelegt:

Jede dieser Tabellen erhält eine Bezeichnung, welche die
Einstufung beschreibt (oben "Verwendungsgruppe 5A"), und
bis zu 24 Gehaltsstufen, wobei zu jeder Stufe neben einer
eigenen Stufenbezeichnung angegeben wird, wie lange (in Monaten)
diese Stufe zu verwenden ist und welcher Betrag ihr zugeordnet wird.
Die Bezeichnungen für die KV-Gruppen und die einzelnen Stufen
können natürlich frei gewählt werden.
Ein Mitarbeiter mit einer Dienstzeit einschließlich der
Vordienstzeiten von 91 Monaten wird nach dem obigen Schema vom
System den in der 5. Stufe (24 + 24 + 24 +12 + 7 = 91) eingetragenen
Betrag erhalten. Es können bis zu 250 solcher Tabellen im System
angelegt werden, wobei die Tabellen nicht nur für Schemabezüge,
sondern grundsätzlich für alle Werte, die von der Dienstzeit
abhängen, verwendet werden können. |
|
KV-Daten je Mitarbeiter |
Eine Liste der KV-Daten je Mitarbeiter informiert
über Einstufung und KV-Bezug sowie Ist-Bezug:

(Verkleinerte Abbildung - mit Klick auf das Bild
sehen Sie es in voller Größe)
Diese Liste zeigt, die gegenwärtige Einstufung des Mitarbeiters,
seit wann sie mit welchem Bezug gilt, welche Dienstzeit der
Mitarbeiter hat und wann die nächste Vorrückung fällig ist.
Zusätzlich werden die Abweichungen des Ist-Bezugs vom KV-Bezug
dargestellt. Teilzeitbeschäftigte werden entsprechend aliquotiert. |
|
Mitarbeiter je KV-Gruppe |
Eine ähnliche Auswertung zeigt die Mitarbeiter je
KV-Gruppe:

Zu jeder Verwendungsgruppe werden die ihr angehörenden
Mitarbeiter aufgelistet. Pro Dienstnehmer sieht man, seit wann die
aktuelle Einstufung gilt, die Dienstzeit, die KV-Stufe, den
KV-Bezug, den Ist-Bezug, das Ausmaß einer allfälligen
Teilzeitbeschäftigung samt Hochrechnung des Ist-Bezugs auf 100 %
und das Eintritts- sowie Geburtsdatum des Mitarbeiters. |
|
KV-Gruppenstatistik |
Die KV-Gruppenstatistik informiert über die
Einstufung der Belegschaft:

Diese Liste zeigt je KV-Gruppe die einzelnen Stufen und die
Anzahl der Mitarbeiter pro Stufe samt den durchschnittlichen
Bezügen.
Die Dienstnehmer werden zusätzlich nach der Überzahlung in
Gruppen gegliedert. In der Überschrift der obigen Liste bedeutet
der Text "-1%", dass diese Spalte die Anzahl der
Mitarbeiter mit einer Überzahlung bis 1 % des KV-Bezugs enthält,
während die nächsten Spalten ("-10%" und
"-20%") die Anzahl der Dienstnehmer mit einer Überzahlung
von 10 % beziehungsweise 20 % angeben. In der letzten Spalte vor dem
Bezug sind schließlich jene Mitarbeiter enthalten, welche eine
Überzahlung von mehr als 20 % aufweisen.
Die Stufen für diese Aufgliederungen (1 %, 10 %, 20 %) können
frei gewählt und jederzeit geändert werden. |
|
KV-Abrechnung |
Der KV-Bezug kann natürlich in die Lohndaten der
Abrechnung übernommen werden und ändert sich automatisch mit jeder
Änderung der KV-Tabelle.
Vielfach werden für den KV-Bezug und die Überzahlung eigene
Lohnarten verwendet.
Da wie bei allen für die Abrechnung relevanten Daten auch die
KV-Tabellen mit einem Gültigkeitsdatum gespeichert werden und alle
davor gültigen Werte erhalten bleiben, kann sich das Bezugsschema
auch während des Jahres (im obigen Beispielsschema ab November
2005) ändern. |